Diese Netzteilidee ist Murks, weil ...

Knolles ELEKTRONIK Forum

Geschrieben von Theodor Wadelow am 20. Mai 2008 14:52:16:

Als Antwort auf: Re: weitere Fragen geschrieben von Harald Wilhelms am 19. Mai 2008 16:08:14:

Hallo,

Zum Poti: Conrad Artikelnummer 449806-LN
Bereits der Preis von so einem Ding (18€+Versand) ließe mich einen Rückzieher machen.
Für 18 Euro würde ich mir lieber zwei schicke beleuchtete Panelvoltmeter bei Reichelt kaufen und die mit zwei SIM1-0509 SIL4 5V/9V DC-DC Wandlern versorgen.

Da über dieses Poti der volle Laststrom von 2A geht, muß es leider recht robust sein und im Kurzschlußfalle auch entsprechend Leistung abkönnen. P=R*I² => P=5x2² = 20 Watt. Aua.
Außerdem wird so ein Drahtpoti in vielen kleinen Stufen schalten, so daß das Einstellen der Stromgrenze nur stufig geht. Dadurch bekommst Du beim Einstellen der Stromgrenze dann eine Rippelspannung, proportional zum Rippelwiderstand des 5 Ohm Potis auf den Ausgang. Dem Potigerippele steht zwar die Regelfunktion des 723 entgegen, aber perfekt wird das nie im Leben ausgebügelt.
So große Potis wie das 5 Ohm Poti sind leider auch recht verschleißanfällig, weil der Schleifer ja den vollen Laststrom trägt und von Drahtwindung zu Drahtwindung weiterschaltet.


Durch Verwendung eines vierstufigen Darlingtons hast Du hohe Verluste
im Leistungstransistor. Ausserdem kann man mit ähnlichem Aufwand
schon Ausgangs-Spannungen ab 1,5V erreichen. Nur ab 0V wirds etwas
komplizierter.

Haralds Kritik mit dem "vierstufigen" Darlington kann ich nicht nachvollziehen.
Da ist je ein Darlingtontransistor verbaut und davon werden, um die Leistung abzukönnen und bei Ptot etwas Luft nach oben zu schaffen, zwei parallelgeschaltet. Das ist doch völlig state of the art, oder ? Gut, die Emittergegenkopplungen von je 1,8 Ohm verbraten bei 2A ungefähr I²xR=7,2W. Aber jedes einfache Labornetzteil arbeitet damit, daß es die "überschüssige" Spannung beim geforderten Strom verbrät. Ob das jezt der Ausgangstransistor oder ein Emitterwiderstand macht ist wohl reichlich egal. Und Darlington ist doch garnicht doof. Er erzeugt zwar 1,4V Basis-Emitter Abfall aber dafür hat er eine recht hohe Stromberstärkung, so wie er da in der Schaltung eingesetzt ist. Fast alle Netzteile verwenden doch diskrete oder integrierte Darlingtons.

Der Regelbereich des LM723 ist nach unten runter nun nicht so dolle, und das begrenzt die Ausgangsspannung nach unten. Aber hallo Leute, das ist ein erstes Netzteil eines Bastlers, da läßt man ihn doch mal. Mit weniger als 5 Volt habe ich mit Verlaub auch bisher nicht viel gemacht. Also für einfachen "Hausgebrauch" ist das erstmal schon ok. Danach will man dabnn ja irgendwann mehr: Verpolfestigkkeit (hat dieses Netzteil nicht). Anschlußmöglichkeit für induktive Lasten (wird dieses NT auch nicht allzu gut können), Hochspannungsfeste Ausgänge und Erdungen, wenn aus einer Spule mal ein Kilovolt Richtung Nezteil zurückwandert etc. etc. etc. Aber das kommt dann später.

Wie mit jedem selbstgebauten Gerät wird das erstmal "das beste Netzgerät auf der Welt werden". Mein erstes eigenes Radio war auch "das beste auf der Welt".


>Könnte mir dann jemand einen konkreten Link zu einem entsprechenden Netzteil geben?
Da wir nicht wissen, was Du brauchst, können wir wenig dazu sagen

Oh doch, können wir. Er sucht ioffensichtlich ein 08/15 Labornetzteil für erste Gehversuche.
Wäre er Analogexperte, dann würde er das Netzteil selber dimensionieren.
So hat er sich was gesucht und 5-24V 0-2A sieht für mich aus wie ien einfaches Labornetzteil. Wenn er sowas will, dann kriegt er das.


>Steige beim "Elko" nicht so recht durch, wo ich da etwas finden soll.
Einen Link habe ich Dir da schon gegeben. Weitere Netzteilschaltungen
findest Du "in der Nähe".

Und sonst, Harald, muß ich hummel86 leider zustimmen. Auf dem ELKO gibt's einfach keinen Schaltplan für ein qualifiziertes Labornetzgerät. Dein Link ging nur auf www.elektronik-kompendium.de
Da wird zwar allmögliches schönes Zeug über die theoretische Dimensionierung von Spannungsstabilisierungsspannungen und Strombegrenzungen geredet, aber sofort baubar, so daß es ohen dimensionieren oder verketten von Schaltungsteilen zu einem ordentlichen Labornetzgerät führt, erscheint mir nichts davon.

Wenn Du Links zu -wie Du findest- besseren Schaltplänen hast, warum gibst Du sie dann nicht einfach heraus sondern bestehst darauf, daß um das ELKO "herum" was zufinden sein müßte.
Was über und unter dem ELKO in der Lesezeichensammlung deines Browsers ist können wir leider nicht riechen.

Im ELKO habe ich gefunden:
duales 20V Festspannungsnetzteil - www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lnpowsup.htm
Strombegrenzztes Netzteil - www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/ntifb.htm
Strombegrenzung - www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/hsnetzt.htm
... und die sind allesamt ungeeignet !

Ich hätte hier www.electronics-lab.com/projects/power/index.html tonnenweise Netzteile anzubieten.

Dieses 0-30V 0-2A Netzteil ist mein Favorit: www.electronics-lab.com/projects/power/003/index.html
Ein ganz ähnlich geschaltetes Netzteil tut's bei mir auf dem Schreibtisch seit 12 Jahren.
Wenn auch mit der 3. Ladung Operationsverstärker und dem 2. Satz Potentiometer.

www.electronics-lab.com/projects/power/029/index.html tut's hoffentlich auch, auch wenn ich noch nicht verstanden habe, wie die Stromregelung zustande kommen soll.
-Theo

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