Re: Spannungsabfall berechnen

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Geschrieben von Theodor Wadelow am 13. Mai 2019 14:29:34:

Als Antwort auf: Spannungsabfall berechnen geschrieben von Michael Kunz am 13. Mai 2019 12:22:26:

Hallo,

> Ich habe einen Oldtimer mit 6V-Anlage. Im Scheinwerfer sitzt eine Glühbirne mit 25W.
> Das Licht ist recht schwach. Der Schalter zum Wechsel zwischen Abblendlicht und Fernlicht hat leider einen Widerstand von 10 Ohm.
> Ich werde die Kontakte nachschauen und gegenenfalls den Schalter ersetzen, aber einer wurmt mich:
Kontakte putzen ? Hilft oft. Feines Schmirgelpapier (400er - 800er) geht gut.
Sonst eine feine Messingdrahtbürste. Schalter sollten Milliohm haben, die Du mit einem normalen Megerät nicht messen können solltest.

> Den Spannungsabfall kann ich zwar messen, aber leider nicht berechnen.
> R=U/I funktioniert da irgendwie nicht.
Doch es funktioniert. Du hast nur nicht die richtigen Werte gemessen.

> Wenn ich die Gleichung auf U umformuliere heißt es U=RxI. Dann hätte ich bei 10 Ohm und 4,16A einen Spannungsabfall von 41 Volt. DAs geht ja nicht, da ich ja nur 6V anlege. :-)
> Wie kann ich berechnen, welchen Spannungsabfall ich habe, wenn ich bei 6 Volt vor eine Glühbirne mit 25W einen 10 Ohm-Widerstand setze?
> Wo ist mein Denkfehler?

Du bist auf 4.167A Nennstrom bei 6V gekommen, weil Du 25W durch 6V geteilt hat, aus I = P / U.
Soweit richtig, aber dann sollte deine Glühbirne einen Widerstand von R = 6V / 4.167A = 1.44 Ohm haben. Miss mit eine Multimeter nach, den Widerstand hat sie nicht. Kalte Metalle (Osmium/Wolfram Glühfaden) leiten Strom besser als warme Metalle. Es würde mich wundern wenn der Glühfaden kalt überhapt 0.5 Ohm hätte und Du ein Meßgerät besitzt mit dem Du das noch akkurat messen kannst.
Selbst ein gutes "übliches" Multimeter mit z.B. 200-Ohm-Bereich und 4 echten Stellen hat im 0,x Ohm-Bereich Probleme.

Also: Die Glühbirne ist kalt, der Schalter (und die Kabel(!)) machen den Widerstand und der resultierende Strom kriegt die Glühbirne so hell wie er sie kriegt.
Der Schalter wird im Betrieb mit "echtem Strom" (über 1A) auch weniger Widerstand haben als die 10 Ohm die Du mit dem Multimeter misst.
Der Grund dafür sind die Dreckschichten auf den Schalterkontakten, die sich bei Erwärmung teilweise verflüchtigen und dann besser Stromleitendend werden. Putzen hilft.

Die sichere Messmethode für so kleine Betriebsspannugnen ist der Spannungsabfall. Gerade digitale Multimeter, selbst mit nur 3 Stellen und einem 20V-Bereich leisten gute Dienste.

Miß im Spannungsmodus mit dem Roten Kabel am Pluspol der Batterie und mit dem Minuspol gehst Du deine Schaltaggregate durch:
Ich erwarte z.B sowas, wenn heil: Batterie, Pluspol 0,0V (Testmessung, hier ist auch der Rote Prüfdraht angeschlossen!)
Sicherungshalter (Eingang) 0,0V
Sicherungshalter (Ausgang) 0,1V am Schalter mit Licht an (Eingang): 0,1V
am Schalter mit Licht an (Ausgang): 0,2V
am Glühbirnensockel mit leuchtender Glühbirne (Eingang; Kontaktblech für Mittelpin): 0,4V
am Glühbirnensockel mit leuchtender Glühbirne (Massekontakt; Rand der Glühbirne): 6,2V
an Batterie, Minus 6,4V

Mit den Spannungsabfällen (vor/hinrter dem Gerät/dem Kabel) kannst du dann wesentlich besser sehen wo Probleme bestehen.

-Theo

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