Re: Heizungssteuerung defekt // Ferro 2945

Knolles ELEKTRONIK Forum

Geschrieben von Theodor Wadelow am 20. April 2018 13:23:25:

Als Antwort auf: Re: Heizungssteuerung defekt // Ferro 2945 geschrieben von astromarkus am 19. April 2018 21:42:03:

Hallo Markus,

Ich bin mit fast allem was Du schreibst sehr einverstanden, hier meine Widersprüche:

>es ging doch etwas schneller, als gedacht: habe vorhin mal verschiedene Sachen an ICs und weiteren Bauteilen gemessen.
> µC NEC PD78P0308GC:
> Datenblatt: ht tp://astromarkus.de/heizung/NEC_Mikrocontroller.pdf (Pinout PDF-S. 24)
Danke. Kann es ein, daß Du einen µPD78P0308GF hast ? -GC wäre im quadratischen LQFP-Gehäuse zu 25x25 pins und deines sieht rechteckig aus ?!?
Dann wäre das Pinout tatsächlich auf PDF Seite 24 (Seitenzahl 22 gedruckt).

> - was mich wundert: VLC0 bis VLC2 - 0V. Hier würde ich was erwarten, da dass die Versorgungsspannung für den LCD-Treiber ist
Ja, würde ich auch erwarten.
Sind die Pins extern versorgt oder kommt das von innen ? Die Mask-Rom-Variante (und ggf .auch andere wie -GC, aber das weiß ich nicht) können das Optional vom Chip aus versorgen.
Im Bild IMG_3133.JPG sind oben links vom µC deutlich die externen Teilerwiderstände zu sehen. Der 5. Pin von der Ecke aus ist "BIAS" (µC Layout Seite 24).
Kommt da Spannung an? Wenn nein, nicht verzweifeln: Der Controller kann das an- und ausschalten, siehe Datenblatt Seite 406, Register LCDC, Bits LEPS/LIPS ; auch wenn ich mich schwer tue die Funktion genau zu verstehen. Ich vermute, sobald der Controller LEPS einschaltet bekommt der LCD-Teil Strom. Und das muß er halt erstmal machen.
So könnne dieser Controller im Akkubetrieb Strom sparen, wenn die LCD-Teilerwiederstands-Kaskade keinen Strohm mehr zieht.
Was sind das überhaupt für Widerstände? Die drei gleichen: 1210 Ohm oder 51100 Ohm ? Der einzelne: 130 Ohm ?


> Ich hab mich mit dem Multimeter auch an die Quarze getraut:
> - zwischen X1 und X2 maß das Multimeter tatsächlich 4,89 Mhz
Interessant. Wegen der Kapazuität des Multimeters leicht zu tiefen Frequenzen verschoben. Passt.
> - zwischen XT1 und XT2 war es nicht ganz eindeutig, gelegentlich zeigte es 49,98 Hz an. Hier glaube ich aber nicht, dass das stimmt.
Das ist auch nur der Hilfs-Oszillator, vmtl. für die Echtzeituhr. Erstmal nicht wichtig, denke ich. Das Treiberlevel dürfte hier (für Akkubetrieb) sehr klein sein, u.U. kriegst Du sogar mit einem Oszilloskop und gutem 1:10 Tastkopf Probleme das nachzumessen.


> EEPROM Microchip 24LC08B:
Datenblatt: ht tp://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/21710K.pdf
> - mehr hab ich nicht gemessen
> - vermutlich läd der Controller hieraus sein Programm
Nein. Hier kann der Microcontroller seine Konfiguration ablegen und wiederholen. Das der o.a. NEC-Controller keinen internen EEProm/Flash (wie z.B. Microchip PIC und AVR) hat,
muß der EEProm extern sein. Hieran zu "messen" kannst Du machen, gucken ob an Pin 6 (SCL) gelegentlich (beim Booten) mal ein Taktsignal ankommt. Um mehr zu sagen müßtest Du aber schon mit einem Logic-Analyzer auf SDA und SCL gleichzeitig gucken. Das Taktsignal sind im schlimsten Falle nur ein paar kurze Bursts zu 16 Bit (8 Bit Addresse + 1 Byte lesen) nach dem Einschalten und dann nichts mehr. Oszi: Trigger "Normal" oder "Single" benutzen!
Es kann natürlich sein, daß der Controller beim "Boot" die Config lesen will, da nichts liest oder einen Checksummenfehler hat und dann abbricht.
Allerdings würde ich dann eine Fehlermeldung wie "Service 0815/007" erwarten und nicht "alles dunkel".

> ...und jetzt wird es interessant, denn das Bauteil von ST mit der Aufschrift "324" in der ersten,
> und "92D714" (14-Pin-Gehäuse) konnte ich nicht zweifelsfrei identifizieren, habe mir aber gedacht,
> dass es sich um folgendes handelt: 4-fach OPV ST LM324, das tät passen.
Das denke ich auch.

> Datenblatt: ht tp://astromarkus.de/heizung/LM324.pdf (Pinout PDF-S. 3)
> - erstmal habe ich Probleme, die Orientierung rauszufinden, da keine Kerbe oder Punkt vorhanden ist, daher...
Datenblatt Seite 18 und Photo IMG_3133.JPG. Die Seite von Pin 1 bis Pin 7 ist angefast.

> - ...geh ich mal davon aus, dass das ST-Herstellerlogo den Pin 1 kennzeichnet
Technisch, ja. Allerdings ist die Fase entscheidend.

> - an Pin 4 hab ich ebenfalls 0V gemessen - und das macht mich stutzig!
Ja. Wo kommt der her ? Richtung Pin 1/Pin 14 ist ein Kondensator. Ist das der Abklatschkondensator für den LM324? Und wohin geht das weiter? (ich denke nicht, aber lies unten).
Vielleicht wird der LM324 auch nicht mit 5V versogt. Da ist auf der Netzteil-Platine doch garantiert noch ein 12V-Teil für die Relais, vielleicht greifen die da was heraus um etwas mehr "Kopfraum" beim LM324 zu kriegen. Damit der bis z.B. +5V aussteuern kann. Oder bis wo muss der können? Welche Spannung (messen?) ist für die A/D-Wandler AVref (Pin 37, Datenblatt Seite 24 oder Seite 237ff.)?

> Hier müsste doch eigentlich die Betriebsspannung zu messen sein, sofern der OPV nicht irgendwie erst durch den µC eingeschaltet wird. Kann ich mir aber nicht vorstellen.
> Am Ende gibt es vielleicht eine Verbindung zwischen dieser Sache und dem Fehlen der Spannung für den LCD-Teil...
Das würde Sinn machen, denn die Analog-Teile ziehen relativ viel Strom, ich denke da an den Akkubetrieb ...
Allerdings kommen vom Netzteil da 2x 2x8 Pins als Pfostenstecker. Sicher daß da nur +5V drauf sind ? Im Photo 3164 (sieh auch unten) erkenne ich mehrere Verbindungen zu den Gleichrichtern.

> Leider kann ich auch den ganzen Bereich um den LM324 (wenns denn einer ist) und (im Bild IMG_3133.jpg) rechts davon ohne Schaltplan nicht richtig deuten.
> Könnte es sich hier um eine Spannungsversorgung handeln?
Nun, die Platine sieht 2-lagig aus. Mit den Photos 3133 von oben und 3162 von unten kann man schon einiges erkennen.
Photo 3133: Neben dem LM324 Pin 7/Pin 8 ist ein Widerstand BN_bn_bn_bn_gn. Darunter ist ein Leiterbahn mit einer T-kreuzung links vom Widerstand.
Ist diese Leiterbahn an Pin 4 vom LM324 angeschlossen? Aufkratzen und Messen! Dann wäre die weiter rechts hinter den 3 bzw. 6 Dioden leicht oberhalb vom Kondensator "S.4 72" durchverbunden …falsche Richtung.
Von der T-Kreuzung aus nach links kommt gleich eine Durchkontaktierung und es geht nach unten zum Pin 13 des senkrecht stehenden Pfostensteckers (gezählt 1-2, 3-4, … ab dem Pin mit der eckigen Leiterbahn, Photo 3162, unten am Rand). Und der geht eventuell zum oberen Gleichrichter in Photo 3164, wo er ca. 12..16V bekäme ?!?
Bitte nachmessen! Das würde das Rätsel mit der analogen Versorgungsspannung klären. Nicht daß der µC die überwacht um ggf. die Arbeit einzustellen.
Vielviel Volt kriegen denn die Relais? Stimmt die Spannung?


>Ich habe noch ein paar detailierte Fotos von den beiden Platinen gemacht, die liegen hier:
>ht tp://astromarkus.de/heizung/IMG_3132.JPG
Sehr gut !

> ht tp://astromarkus.de/heizung/IMG_3133.JPG
Die 2x2 Pfostenstecker-Buchse unten rechts, rechts von den 2x2x8 Pfostensteckern und links vom BC557-Transistor: Ist die irgendwo angeschlossen ? Im Bild 3162 ist unten kein Kontakt zu erkennen. und in 3133 auch nichts

ht tp://astromarkus.de/heizung/IMG_3162.JPG
> Bitte mal am LCD-Port links die Kontakte putzen. Die sehen so dunkel und unblank aus. Oder was das Licht da nur schlecht?
Und was ist das für ein "Extraboard" unter dem LCD mit der Nummer 508887? Ist das ein Backlight? Wo sind die Vorwiderstände der LEDs? Und ging diese Backlight früher beim Anlegen der Netzspannung an? Oder bei Tastendrücken? Tut es das immer noch (ich vermute "nein", Du sagtest "alles tot", aber lieber nochmal fragen)?
Unten rechts: 2 Pins, ganz lang Raus-Verbunden, gehen irgendwo in den Analog-teil in die Nähe vom LM324 ... weißt Du was da angeschlossen wird?

> ht tp://astromarkus.de/heizung/IMG_3163.JPG
Unten rechts, die 12x1 und 6x1 Pfostenstecker gehen zum Rest der Heizungs-Peripherei, den Sensoren und Raum-Controller(n)?
Der Chip links (TO220-Gehäuse) ist ein 5V-Regler ?
Elkos prophylaktisch wechseln !


ht tp://astromarkus.de/heizung/IMG_3164.JPG
ht tp://astromarkus.de/heizung/IMG_3165.JPG
Danke für die Anleitung zum SMD-Löten, ich würde es demnächst mal probieren. Die SMD-Elkos zu wechseln kostet nicht die Welt und ist bestimmt eine gute Fingerübung... ;-)
Die Testecs hab ich mir gestern schon angeschaut, beim großen C gibt es ein Set mit zwei Tastköpfen für knapp 60,- Euro, damit liebäugel ich. Hier übrigens mal ein Bild von dem Oszi:
ht tp://astromarkus.de/heizung/IMG_3159.JPG
Der arme Kerl stand mehrere Jahre ungenutzt im Lager unserer Firma und ich hab ihn vor dem Schrottplatz bewahrt. Gestern ist er vermutlich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder gelaufen und ich freue mich sehr, dass er noch funktioniert! Wenn Zeit ist wird der mal einer Wäsche unterzogen, denn doll sieht er grad nicht aus. Ist ein waschechter Zweistrahler aus ungarischer Produktion! :-)

> Noch zur Batterie:
> Original war eine 3032 von Panasonic drin, die Bezeichnung lautete VL3032. Meine Güte, du hast recht: hab grad mal nach dem Datenblatt gesucht, es ist tatsächlich ein Akku, s. hier:
> ht tps://industrial.panasonic.com/ww/products/batteries/primary-batteries/lithium-batteries/coin-type-rechargeable-lithium-batteries-vl-series/VL3032
:-P Eine Batterie macht für Heizungsanlagen Mit Dauer-Netzversorgung keine Sinn weil 2-Mal im Jahr 1 Minute und alle 3 Jahre eine Stunde Stromausfall überbrückem müssen. Da kann man also quasi immer "laden" und braucht kaum Strom. Andererseits sind nicht gerade Space-Grade Batterien nach 10 Jahren schon leer und ausgelaufen, welhalb das fü eien Hizungssteuerung keine gute Wahl wäre.

> Noch zu den Gleichrichtern: das hab ich jetzt auch noch nicht gemessen, hab deinen Post zu spät gelesen. Alles was ich hier steht ist aber sowieso bei Speisung mit dem Labornetzteil passiert.
Ok, das hatte ich übersehen. Aber guck' mal was für Spannungen am Pfostenstecker an stehen. Nicht daß der Analog-Teil da noch was eigenes bekommt (siehe meinen Analyseversuch zum LM324 oben).

-Theo

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